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PRESSE ________________________________________________________

Und niemand fragt nach Willi - 

Stefan Wilkening und Stefan Blum verzaubern mit einem hinreißenden Auftakt .................................

Ein schöneres Geburtstagsgeschenk für die Biene Maja...kann es gar nicht geben. Im September diesen Jahres ist es nämlich 100 Jahre her, dass Waldemar Bonsels dieses Insektenkind erfunden hat...Das Schönste aber ist, dass...Wilkening die Maja dorthin zurückbringt, wo sie herkommt: Ins Reich der Fantasie ohne vorgefertigte Bilder und zurück zu ihren Wurzeln in der freien Natur... Wilkening ist ein herausragender Schauspieler, der alle seine Charaktere, die eitle Libelle Schnuck genauso wie die fiese Spinne Thekla, in jeder Faser seines Herzens lebt. Für jede Heldentat, für jede kleine Schwäche, für große und kleine Freuden findet er wunderbare Gesten und eine hinreißende Mimik, Tonlage, das richtige Tempo. Er liebt seine Figuren und er holt zurück, was verloren schien. Denn diese Wiesenblumenwelt der Biene Maja ist flügelzart leicht und wunderschön... Es ist einfach hinreißend, wie Wilkening mit seinen ausgebreiteten Armen und dem Staunen im Gesicht über die Bühne schwebt. Zu alledem erfindet Stefan Blum eine wunderbar schwingende Klangwelt, zarte Glockenspiele, Bienengesumm aus dem Luftballon, Käfergebrumme am Marimbaphon, Elfengeperle, platzende Tautropfen und bedrohliches Donnergrollen. Eineinhalb Stunden lauschten die Kinder mucksmäuschenstill. Und keiner fragt nach Willi, der eine Erfindung der Fernsehserie ist. Ein traumhaft schönes Familienprogramm.   

bosco - Nachtkritik / Astrid Amelungse-Kurth

 

 

Stefan Wilkening verzaubert mit einem Klassiker des Schriftstellers Waldemar Bonsels sein junges Publikum .........

'Ich fliege', juchzte der Schauspieler Stefan Wilkening mit verzücktem Gesichtsausdruck. Als Biene Maja breitete er die Arme wie Flügel aus und bewegte sie sanft auf und nieder. Die kleinen und großen Zuschauer hätten schwören können, dass nur mehr ein paar Millimeter gefehlt haben und der Schauspieler hätte sich tatsächlich in die Lüfte erhoben...Vor 100 Jahren erschien das Buch 'Die Biene Maja und ihre Abenteuer' von Waldemar Bonsels (1880-1952),...der in den 20er Jahren einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller war....Ein wenig erhobener Zeigefinger, aber auch zarte poetische Beschreibungen sowie spannende Schilderungen der Abenteuer machen das Buch zum Klassiker.'Jede Biene muss es der anderen gleichtun und immer an das Wohlergehen der anderen denken', mahnt die Honigbiene. Doch Maja rümpft die Nase: 'Soll ich etwa den ganzen Tag Honig sammeln?', mault sie-und fliegt einfach weg. Mitten in die Freiheit, wo ein Abenteuer nach dem anderen lockt. Zum Beispiel die Begegnung mit dem Mistkäfer Kurt. 'Ich bin Kurt, ohne Helm und ohne Gurt', skandiert der Angeber, der sich als Rosenkäfer vorstellt. Mit dick aufgeblasenen Backen und vorgestrecktem Bauch wirkt Wilkening plötzlich selbst wie der Inbegriff eines stattlichen Mistkäfers... Eineinhalb Stunden schlägt der Schauspieler das kleine Publikum in seinen Bann... Mucksmäuschenstill wurde es bei der Schilderung von Majas verzweifelten Bemühungen sich aus dem Netz der Spinne zu befreien. Mit verzerrten Mundwinkeln flößte Wilkening als Spinne den Kindern Respekt ein. Minuten später verwandelt er sich dann in eine Blumenelfe, die Maja ihren größten Wunsch - eine Begegnung mit den Menschen - erfüllt. Den Abschluss des Buches, der Kampf der Hornissen gegen die Bienen, streifte Wilkening nur kurz. Zu martialisch, nationalistisch und zu viel Kaiserreich-Heldentümelei spiegeln sich darin wider. Und beim Nachhausegehen erklang sie wieder, die Hymne der Wiese: 'Hier kommt Kurt, ohne Helm und ohne Gurt'. Diesmal gesungen von zwei Mädchen.      Süddeutsche Zeitung, Patrizia Steipe